Jetzt ist es passiert, mein Kind schlägt meine Erfahrung, mein Know-How, mein Können einfach so aus! 🙁 Kind 2, der Sohn der Event-Managerin will statt Spitzen-Motto-Geburtstag @ home, lieber in den Indoor-Spielplatz! *hysterischkreisch*
Nun sitz ich hier und schreibe!
Nun sitze ich hier an einem Ort, den ich ja im normalen Leben schon total verabscheue und schreibe über meine berufliche Niederlage! Eine echte Niederlage für mich als Kinder-Event-Planerin. Aber als „gute Mutter“ muss man eben auch nachgeben und verzeihen können! 😉
Ich gestalte seit Jahren die besten, coolsten, lustigsten Kindergeburtstage für meine Kinder. Nicht, weil ich bei den Mami-Birthday-Wars gewinnen will, sondern weil das früher mal mein Job war und ich den nach 10 Jahren Abstinenz echt vermisse. Wir wohnten mal auf einem Rittergut, da kam die Ritterparty gut, bei der Steinzeit-Party waren 2 Kinder felsenfest überzeugt, ein echtes Mammut während des Lagerfeuers gesehen zu haben und der Polizeigeburtstag wurde zur Ausbildung mit Abschlussprüfung. Der Weltallgeburtstag mit Sauerstoff-Flaschen und echtem Funkenflug beim Raketenstart war aber für alle bisher der Geburtstag, über den noch immer am meisten gesprochen wird.
Natürlich ist auch nicht immer alles toll gelaufen. Die Große hatte leider nach einem Umzug mal eine doofe Murmel-Party, was aber nicht am Thema lag, sondern am Zickenkrieg der Alphaweibchen, die (wie ich erst später erfuhr) sie erpresst hatten, sie alle einladen zu müssen! Im Jahr darauf hat sie dann nur 2 beste Freundinnen ins Kino eingeladen. Das darf ja auch mal sein. Aber eigentlich möchte ich natürlich nur so Motto-Geburtstage zuhause feiern, weil ich finde, dass heutzutage viel zu viel Geld in Indoor-Spielplätze, Party-Betreuer, Clowns, Hüpfburgen & Co. gesteckt wird … und damit ich auch für meine Konzepte üben & Fotos für meine Website machen kann. 😉 Wer wissen möchte, wie ich zu meiner Firmen-Idee gekommen bin, liest bitte hier!
Nun trug es sich also zu, dass der Sohn Geburtstag hatte und ich nach dem Motto des Kindergeburtstag fragte. Nach langem Rumdrucksen hat er mir dann gesagt, dass er sich für das Thema „Rettungswagen“ entscheiden würde, und murmelte kleinlaut hinterher: „weil wir das, was ich eigentlich möchte ja doch nicht machen.“ Und auf Nachfragen entfleuchten ihm erstmal so Sätze wie: „Das machen wir ja doch nicht!“, „Das ist ja zu teuer!“ und mit nun wachsender Hoffnung, da ich ihn nicht unterbrochen hatte, und einem kleinen Aufflackern in den Augen: „Ich lade dann auch nur 2 Kinder ein, Mama!“ ……. Und dann mit zuckersüßem Dackelblick: „Können wir mal bitte in den Kids-Planet gehen?“ Bisher hatte ich einen riesengroßen Bogen um diesen Indoorspielplatz gemacht. Bei schlechtem Wetter war meine Ausrede: „Das ist da heute ultravoll!“ und bei gutem Wetter: „Dazu ist das Wetter ja wohl zu schade!“ Diese Geräuschkulisse und der Lärmpegel lässt mich nämlich nach spätestens 78 Minuten zum Hulk mutieren. Die Kinder waren da schon mal eingeladen, oder mit dem Hort, oder mit dem Papa. Ich war dann aber an einem Brückentag mal vormittags mit der Nachbarin. Das war o.k.! Da war es leer, die Nachbarin und ich quatschten beim Käffchen und unsere insgesamt 6 Kinder hatten Spaß! Mit den Gedanken an dieses Erlebnis sagte ich meinem immernoch lieb guckenden Sohn zu und erntete riesen Jubelgeschrei!
Nun sitz ich hier und schreibe! Nun sitze ich also hier während der Party und schreibe meinen Blog! Das begeistert mich ja dann doch auch irgendwie, Kinder-Geburtstag feiern und zur gleichen Zeit bloggen, das hatte ich auch noch nie! Aber schöner finde ich den Geburtstag @ home immer noch, und ich bin sehr gespannt, was er sich nächstes Jahr wünscht! 🙂
Dass die nun ALLE bei 31°C Außentemperatur in der aufgeheizten alten Industriehalle, plus Sockenpflicht und dem wilden Herumgetobe schon klatschnass geschwitzt sind, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder?
Und als wir den Parkplatz befuhren, dankte ich kurz dem Universum, dass außer uns nur 2 weitere Fahrzeuge hierhergefunden hatten. Wir hatten uns ja extra wegen eventueller Ruhe für den Vormittag mit einem Mittagessen entschieden, aber 16 Minuten nach unserem Einchecken kam dann eine Ferienbetreuungsgruppe mit 86 Kindern *augenroll* …. die 78 Minuten sind rum ….. ich bin auf einer Seite schon ganz grün …… …. Und wenn dieser 15-Jährige, der seinen Ball immer mit voller Wucht gegen die Blechtür donnert, noch einmal eines der Kinder trifft, die ich mitgebracht habe, dann platzt hier gleich ein Kleidungsstück! Was den fetten, stinkenden Nachbartisch-Mann wahrscheinlich freuen würde!
In diesem Sinne: Rrrrrrrrrohaaaaaaarrrrrrrr!